Seit mehr als 235 Jahren "Zum wilden Jäger"

Samuel der wilde Jäger
Samuel der wilde Jäger

Offenbar hat es im "Wilden Jäger" immer gutes Essen und frisches Bier gegeben. Sonst hätte sich das Gasthaus mit Fleischerei in Kissenbrück wohl kaum mehr als 235 Jahre halten können. Heute sorgt Fleischermeister Klaus Poggendorf für den guten Ruf der Fleischerei. 2000 hat er den Betrieb von seinem Vater Helmut Poggendorf übernommen und in einen modernen Fleischereibetrieb mit Partyservice und Catering umgebaut.

In den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kaufte Otto Müller (Großvater von H. Poggendorf) den Betrieb vom Rittergut Hedwigsburg ab. Aber die Geschichte des "Wilden Jägers" ist noch viel älter.

Ein historisches Dokument weist als Beginn der Verpachtung das Jahr 1779 aus, zehn Jahre vor der französischen Revolution von 1789. In dem handgeschriebenen Kontrakt ist die Pacht zwischen Edmund von Münchhausen und dem Gastwirt Carl Friedrich Riecken festgelegt. In unverblümter Landessprache heißt es da, dass "Albrecht Edmund Georg von Münchhausen, der fürstliche Braunschweigisch-Lüneburgische Oberkammerherr und Ober-, Erb- und Gerichtsherr auf Hedwigsburg, Groß Vahlberg, Watzum, Olderdorf, Hainspitz, Grilingenkrug und Schieber, die Gastwirtschaft "Zum wilden Jäger" zu Kissenbrück nebst 15 Morgen Lands, einem Kothmannstheil und einem jährlichen Holzteil zu drei Ruthen Ober- und Unterholz wie auch Wohn- und Wirtschaftsgebäude unter Einhaltung bestimmter Conditionen an den Interimswirt Ricken zunächst auf drei Jahre abgibt".